Ein Bilanzskandal um GE hat das Zeug, den gesamten Markt für Unternehmensanleihen in Mitleidenschaft zu ziehen. Der Experte Harry Markopolos bezichtigt GE in einer Studie, mögliche Verluste in Höhe von 38,1 Milliarden US-Dollar verschleiert und die Lage des Konzerns geschönt zu haben. Selbst wenn sich nur ein Teil der Kritik von Markopolos als wahr herausstellt, ist das derzeitige Rating (BBB) nur mehr schwer zu rechtfertigen. Damit würden nicht nur Anleihen von GE erheblich unter Druck geraten, sondern das gesamte BBB-Segment der US-Unternehmensanleihen stünde vor einer Neubewertung.
Seit 2009 ist das Volumen an BBB-Bonds in den USA um fast 230 Prozent auf nunmehr 2500 Milliarden US-Dollar angewachsen. Gut 1000 der 2500 Milliarden Dollar-Anleihen, die noch mit BBB geratet sind, haben einen Verschuldungsgrad auf Junkbond-Niveau, müssten also ihr Rating verlieren. Ein Rating, das – wie im Falle von GE – von Ratingagenturen kommt, die schon in der letzten Finanzkrise erst nachlaufend ihre Einschätzung änderten.
Source:
Renee Zellweger, What/If by Mike Kelley
manager-magazine.de, Daniel Stelter, 21.08.2019
wsj.com, Thomas Gryta, Mark Maremont, 15.08.2019